Internet erfahren: 300 sehr zufriedene Teilnehmer
Der Mediabus besuchte unseren Landkreis
Erfahrungen austauschen, am Internet schnuppern, Fragen stellen, Probleme besprechen, neue Anwendungen kennen lernen – das waren einige Ziele für die Aktion „Mediabus“ des Kreisseniorenrates Böblingen. Vom 11. bis 16. Juni machte der Mediabus aus Waren an der Müritz Station in 6 Städten des Landkreises Böblingen: Weil der Stadt, Holzgerlingen, Aidlingen, Weissach, Renningen und Herrenberg. Die sechs Tage wurden gesponsert vom Ministerium für Wirtschaft und Technologie in Berlin und dem Kreisseniorenrat Böblingen.
Nahezu 300 Interessierte hat der Mediabus in diesen 6 Tagen angelockt. Und alle waren sehr zufrieden mit der Beratung im Bus, konnten Fragen stellen, neue Anwendungen kennen lernen. Die beiden Experten im Bus wussten für jedes Problem eine Lösung, hatten viel Geduld und konnten „Schnuppernde“ motivieren, weiter zu machen. „Unser Ziele mit dieser Aktion haben wir voll erreicht“, meinte Manfred Koebler, Vorsitzender des Kreisseniorenrates und Initiator dieses Projektes, „die Städte haben sich hervorragend vorbereitet, die Bürgermeister kamen zur Begrüßung und auch ein Internet-Team aus jeder Stadt war vor Ort um Interessierte weiterhin zu betreuen“.
„Internet erfahren“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Technologie (BMWi). Ein Mediabus aus Waren (Müritz) begleitet diese Initiative mit dem Ziel, die Nutzung des Internet zu verbreiten, insbesondere
bei der älteren Generation. „Rund zwei Drittel der über 65-Jährigen sind sog. Non-Liner, d.h. nutzen nicht das Internet“, so Manfred Koebler, „wir wollen diese Bürgerinnen und Bürger für das Internet motivieren. Studien belegen, dass im Unterschied zum Fernsehen das Internet der Vereinsamung entgegen wirkt. Der Internetnutzer ist deutlich aktiver und gezielter informiert.“
Unter den 300 Besuchern waren auch junge Leute, die ganz andere Fragen an die Experten stellten. Facebook war ein großes Thema und die Gefahren, die damit verbunden sind. 40 % der 20 bis 30 Jährigen sind auf Facebook aktiv. Für die ist das Internet bereits ein Teil ihres Lebens.
Aber auch für uns Ältere wird Internet immer wichtiger. „ Mein Sohn wohnt mit seiner Familie derzeit in USA und die schicken mir Mails und Bilder mit den Enkeln. Das wäre für mich schlimm wenn ich die nicht empfangen könnte“, meinte eine 78-Jährige. „Ich bin gehbehindert, kann nicht mehr aus dem Haus, im Kopf bin ich noch fit, ein Freund hat mich zu diesem Bus gebracht, die haben mir weiter geholfen, ohne PC und Internet bin ich hilflos“, sagte ein 72-jähriger Mann. Eine ältere Dame meinte „ich bin zu meiner Tochter hierher gezogen, kenne sonst niemanden, möchte jetzt e-Mails mit meinem Bekanntenkreis im Norden austauschen“ und eine flotte 75-Jährige argumentierte „ich wohne in Altensteig, da hole ich mir über
www.diebahn.de immer die Busverbindung nach Herrenberg über Oberjettingen – ist doch einfach, jetzt will ich noch lernen wie ich mit dem Internet zu einem Ticket komme.“
Dieser Mediabus ist ein 12 m langes, mobiles PC-Kabinett mit 12 PC-Arbeits-plätzen und bietet vielfältige Möglichkeiten, den Einsatz von PC und Internet darzustellen. „Für unser Ziel, die Nutzung des Internet zu verbreiten, gab dieser Mediabus mit den vielen interessierten Besuchern wichtige Impulse“, meint Manfred Koebler, „in 8 von unseren 26 Gemeinden des Landkreises gibt es Internet-Teams. Solche Beratungsstellen, auch Internet-Cafés genannt, wollen wir in weiteren Gemeinden aufbauen, insbesondere im ländlichen Raum. Und nächstes Jahr holen wir uns wieder diesen Mediabus.Einige Gemeinden haben schon nachgefragt, die bemühen sich jetzt, ein Internet-Team zu gründen“.
„Das Internet ist das Tor zur Welt“, schrieb Andreas Gravert, 1. Bürgermeister in Herrenberg, „ohne e-Mail und das World Wide Web ist Kommunikation und Informationsbeschaffung kaum mehr denkbar. Deshalb ist es sicher richtig und wichtig, auch Senioren die Nutzung dieser Kommunikationsmöglichkeiten näher zu bringen. Dem Stadtseniorenrat Herrenberg und dem Stadtjugendring wünsche ich viel Erfolg bei Ihrer Kooperation mit dem Kreisseniorenrat!“
Bürgermeister Wolfgang Faißt aus Renningen war sehr zufrieden mit über 50 interessierten Teilnehmern und meinte „das Projekt von Erwin Eisenhardt, Schüler unserer Realschule als Paten für die Senioren zu gewinnen, trägt Früchte. Nächstes Jahr haben wir eine große Leistungsschau von Gewerbe und Handel, da hätten wir gerne den Mediabus mitten drin als Anziehungspunkt für die ganze Region“.
„Auch von unserer Seite waren die sechs Veranstaltungen ein voller Erfolg“, schwärmte Andreas Schur, der mit Frau Lenk in den sechs Tagen die Beratung im Bus durchgeführt hat, „wir hatten sehr viele interessante Gespräche und sind von der Betreuungsarbeit, die in den 6 Gemeinden geleistet wird, sehr angetan“.
„Dieses Lob aus berufenem Munde und mit der Erfahrung von nahezu 100 Stationen des Mediabusses in Deutschland geben wir gerne an unsere Teams in den Gemeinden weiter und sagen allen herzlichen Dank, die mitgewirkt haben, insbesondere Frau Lenk, Herrn Schur, den Gemeinden und den unterstützenden Internet-Teams“, so der Vorsitzende des Kreisseniorenrats.
Nähere Informationen und einige Bilder vom Mediabus in den 6 Städten findet man auf der Homepage des Kreisseniorenrates Böblingen e.V.
Vor dem Rathaus in Holzgerlingen, von links Manfred Koebler, Bürgermeister Wilfried Dölker und Mitglieder des Internet-Teams von Holzgerlingen
Manfred Koebler und Bürgermeister Ekkehard Fauth (von links)mit Mitarbeitern des „Aid-Brückle“, einer ehrenamtlichen Seniorenorganisation in Aidlingen
Auf dem Marktplatz in Weissach mit Bürgermeisterin Ursula Kreutel (rechts)
In Weissach: Walter Sirch, Internet-Berater aus Rutesheim mit einem seiner interessierten Besucher
Beraterin Frau Lenk ist sehr beschäftigt
Auch abgearbeitete Hände können noch eine Maus bedienen
Erwin Eisenhardt (links) und 2 seiner Schülerpaten (mitte) mit BM Wolfgang Faißt, Andreas Schur und Manfred Koebler (rechts)
Frau Lenk, Beraterin aus Waren mit einer Jung-Schülerin
In Herrenberg: Dank an die 2 Berater aus Waren, von links: Siegbert Maier-Borst, Manfred Koebler, Dr. G. Feil, Andreas Gravert 1. Bürgermeister, Christel Friz-Jung, Andreas Schur und Frau Lenk
Herrenberg: Eine Mutter mit ihren 2 interessierten Kindern